"Das sind 30 Kilometer - in 2 Stunden sind wir da..."

"Das sind 30 Kilometer - in 2 Stunden sind wir da..." © ADFC-HS

"Das sind 30 Kilometer - in 2 Stunden sind wir da..."

Von Oslo nach Bergen - Reisebericht über Landschaft, Leute und Pannen von Alexander Hilgers mit Markus Liesen.

Ankommen in Norwegen

Letztes Jahr im Frühling beschlossen Markus und ich, eine Reise mit dem Fahrrad durch Norwegen zu planen. Vor zwanzig Jahren fuhr Markus bereits von Oslo nach Bergen und erzählte mir von seinen Eindrücken über dieses wunderschöne Land. Mein Interesse hatte er damit geweckt und ich schlug vor, die Tour noch mal zu fahren. Der Plan war, mit Zelt und Kocher möglichst unabhängig von Hotels und Pensionen die Route zu bestreiten.

Also Taschen gepackt und ab nach Kiel, wo uns die Fähre nach Oslo erwartete. Die Überfahrt dauerte einen Tag und Mittags erreichten wir den Hafen von Oslo. Die Einfahrt in den Oslofjord ließ auf einen erlebnisreichen Trip hoffen. Ein wunderbares Panorama tat sich auf: bewaldete Klippen, Holzhäuser, kleine Inselchen, die Sonne schien. Perfekt, meine Spannung stieg und ich konnte es kaum erwarten, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, um das Land mit dem Fahrrad zu erkunden.

In Oslo angekommen, erwartete uns eine moderne Stadt mit außergewöhnlicher Architektur. Hier wurden keine Zweckbauten hochgezogen, sondern es wurde mit Bedacht die Stadt geplant und was erfreulich auffiel, die Radfahrer wurden dabei nicht vergessen. Breite Radwege und Fahrradbrücken gaben in weiten Teilen der Stadt ein sicheres Gefühl, um stressfrei die Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

Zuerst fuhren wir aber zu unserem ersten Übernachtungsplatz, einem Campingplatz außerhalb der City, nach Ekeberg. Der Name war Programm, es war unsere erste Bergetappe und nach der Überwindung der recht steilen Rampen hatte ich so eine Vorstellung, was mich hier erwartet: Es wird anstrengend.

Zur Belohnung gönnten wir uns ein paar Bierchen vor dem örtlichen Sparmarkt. Mir fielen die sehr unterschiedlichen Reaktionen der Einheimischen auf unser Picknick auf, einige grüßten uns nett und hoben den Daumen, andere gingen kopfschüttelnd und mit ernster Miene an uns vorbei. Hmm, was war da los? Ich konnte mir diese jeweils eindeutigen Haltungen der Menschen nicht erklären, bis der Ladenbesitzer uns darauf hinwies, dass es in Norwegen verboten ist, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken. Tja, man lernt nie aus, andere Länder andere Sitten. Reumütig verpackten wir unsere Bierdosen, fuhren zum Campingplatz und bauten unser Nachtlager auf.

Nachmittags fuhren wir nochmals in die City und besuchten den Vigeland Skulpturenpark, der von dem Bildhauer Gustaf Vigeland geschaffen wurde. Beeindruckende Kunstwerke und ein schön gestalteter Park luden zum Verweilen ein. Dies taten die Osloer in großer Zahl. Sie picknickten, manche in langen Kleidern und Sonnenhüten, stilecht mit Champagner, andere mit verfilzten Haaren und Joint rauchend; Einige lasen und andere fotografierten die Skulpturen aus Naturstein oder Bronze und hatten mit über 120 Kunstwerken, eine davon über 17 Meter hoch, ausreichend Motive. Eine wunderbare Atmosphäre, die nicht nur in diesem Park festzustellen war, sondern überall in den zahlreichen kleineren Parks und auch in dem älteren Teil der Stadt, dessen Kneipen und Restaurants, von jugendlich, studentischem Szeneambiente, bis hin zum Nobelrestaurant ein vielfältiges Angebot bot.

Der Abend klang in einer Kneipe, bei der wir uns die Niederlage der Deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich bei der EM anschauten, aus. Mit jeweils zwei legalen 10 Euro Bier: Andere Länder andere Preise.

Baden im Tyrifjord

Am nächsten Tag verließen wir Oslo Richtung Westen und durchquerten dabei das Geschäftszentrum mit Büro- und Bankhäusern im modernen Stil. Dieses Viertel lag direkt am Oslofjord und das geschäftige Treiben wurde durch die zahlreichen Restaurants, Bars und Snackstände für den kurzen Talk oder die große Pause unterbrochen. Raus aus dem Viertel, weiter an einer viel befahrenen Straße den Fjord entlang, und mit einigen Orientierungsproblemen, schnellstmöglich über wenig befahren Straßen und Feldwege zu unserem nächsten Ziel, nach Sylling. Die Beschilderung ist hier nicht optimal - anscheinend gehört das Navigationsgerät bei Norwegern zum Standard und dadurch werden die Wegweiser für die Radler etwas vernachlässigt. Es ging auf und nur manchmal ab. Die Landschaft war vergleichbar mit der Eifel: kleinere Örtchen, Wiesen, Weiden und Wälder im saftigen grün. Ich freute mich über die Ruhe, denn das ist was ich besonders mag, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Weite Sicht und blauer Himmel ließen meine Gedanken schweifen. Holzhäuser, die man vom Aussehen eher in Schweden vermuten würde, Höfe wie in Bullerbü aber soweit waren wir ja auch nicht von dem skandinavischen Nachbarn entfernt. Die Fahrradwege waren gut zu fahren und die Landstraße ebenso. Wenig Autos und deren Fahrer verhielten sich angenehm passiv, so das ein stressfreies Fortkommen möglich war. In Sylling angekommen empfing uns der Tyrifjord, mit 139 km² einer der größten Seen im Land, der in einem Talkessel lag. Die bewaldeten Hänge spiegelten sich im seichten Wasser. Ich wäre am liebsten direkt ins kalte Nass gefahren.

Der kleine Ort erstreckte sich über eine Hochebene bis steil runter zum Fjord. Im örtlichen Sparmarkt fragten wir nach einem Stellplatz für unsere Zelte, die freundlichen Verkäuferinnen rieten uns unten am Fjord im Bürgerfreizeitpark zu campen. Wir bauten unsere Zelte auf, aßen die zuvor gekauften Frikadellen und unterhielten uns über die Bestimmung, das es Kaufläden in Norwegen nicht erlaubt ist, nach 20.00 Uhr Alkohol zu verkaufen, dies taten wir bei einer Tasse Kamillentee, auch gut. Vor dem Schlafengehen nahm ich noch ein Bad im recht frischen Tyrifjord und mummelte mich danach in meine Daunen.

Die Kriebelmücken

Der dritte Tag begann für uns wie der zweite aufhörte, ein erfrischendes Bad im See ließ uns die Müdigkeit aus den Knochen schütteln. Ein Kaffee, ein paar Kekse und in der Zwischenzeit trockneten unsere Zelte. Alles verpackt und ab aufs Rad. Es ging nach Sysle. Den ganzen Vormittag fuhren wir meist aufwärts am Fjord vorbei, auf einer wenig befahrenen Straße, durch Wald und Wiesen, mit dem immer wiederkehrenden Blick aufs Wasser. Wunderschön, wie das Wasser bei der Sonne glitzerte, umrandet von den felsigen und bewaldeten Hängen. Bei einem Zwischenstopp saßen wir an einem Hang auf der Wiese, genossen die Sonne, Kekse und beobachteten die Einheimischen, wie sie ihre Gärten pflegten oder es uns gleich taten, den schönen Tag zu genießen. Uns fiel schon auf, dass die Norweger einen sehr entspannten Eindruck machten. Stressige Leute haben wir seit Oslo nicht mehr gesehen. Man könnte denken, die Zeit liefe ein wenig langsamer. Mittags kamen wir in Vikersund, einer kleinen Stadt am südwestlichen Ende des Tyrifjord, an. Eine Skiflugschanze, der Vikersundbakken, machte diesen Ort berühmt. Eine letzte Pause am Wasser, das uns seit einiger Zeit begleitete und weiter ging es über eine Landstraße - durch eine zersiedelte Landschaft mit vielen Wiesen - die in eine Schnellstraße mündete. Der Verkehr war rege, die Autofahrer noch immer sehr geduldig, aber für uns nicht sonderlich angenehm, andauernd eine wartende Pkw Kolonne hinter uns zu spüren. Wir entschlossen uns, das stressige Terrain zu verlassen und verließen die Straße und fuhren dann durch einen dichten Wald mit groben Schotterwegen, Serpentinen, zum Teil recht steil, schön aber anstrengend. Einige Stunden genossen wir die Abgeschiedenheit, die kleinen Blumen am Wegesrand auf kargem Boden, die Bäche. Muskeln und Räder wurden stark beansprucht aber zum Kilometer kloppen waren wir nicht hier, wir wollten möglichst viel Natur und wenig Highway. Am Zeltpatz von Sysle angekommen, bauten wir unsere Zelte auf und wurden von hunderten Kriebelmücken erwartet. Die kleinen nervigen Viecher trieben uns dazu, in Rekordzeit unseren Schlafplatz einzurichten. Ab unter die Dusche, dann Essen kochen und im Aufenthaltsraum mückenfrei unser verdientes Mal zu uns genommen. Wir planten den nächsten Tag und gingen danach schlafen. 

Morten

Tag 4, Kröderen war unser Ziel. Erst fuhren wir weit ab von der Schnellstraße über einen gut befestigten Schotterweg vorbei an kleinen Höfen und Wiesen an der Bahnstrecke, die von Oslo nach Bergen führte, entlang. Die Linie verlief an steilen, felsigen Hängen. Wir näherten uns nach und nach höheren Bergen, aber das Tal war recht eben. Da wo sich das Tal verengte, mußten wir auf die Schnellstraße ausweichen. Leider war hier nichts mehr mit Ruhe und entspanntem Fahren. LKWs und Autos stauten sich hinter uns, an dieser sehr kurvigen Strecke. Die Fahrer gaben uns zwar nicht das Gefühl uns zu bedrängen, aber dennoch hielten wir bei jeder Gelegenheit an um den Verkehr vorbei zu winken. So hatten wir eine Menge kurzer Zwangspausen, die in diesem Umfeld jetzt auch nicht sonderlich erholsam waren. Die durchaus schöne Landschaft konnten wir so nicht genießen.

Zu allem Überfluss hatte Markus seinen zweiten Platten, den wir mit beginnendem Regen versuchten zu flicken. Dies gelang uns leider nicht, da das Dichtmittel den Reifen nicht dichtete, der Ersatzreifen sich als zu groß erwies und die Luftpumpe ihren Geist aufgab. Das nenne ich mal eine gute Reisevorbereitung. Beim gestrigen Platten und der erfolgreichen Reparatur hofften wir noch auf eine Ausnahme. Ich schnappte mir das Rad und fuhr zum nächsten Ort, der glücklicherweise eine Tankstelle hatte, pumpte den Reifen auf und fuhr zurück zur "Baustelle", wo mich Markus klitschnass vom Regen und den künstlich erzeugten Gischten der LKWs erwartete. Reifen drauf und wieder Richtung Tankstelle, wo wir erneut den Reifen flickten und uns für die Weiterfahrt stärkten.

Der Reifen hielt, der Verkehr nahm ab die Sonne kam raus, alles war wieder gut. In Kröderen, am gleichnamigen Kröderensee, trafen wir dann am Campingplatz ein. Zeltaufbau, unter die Dusche und der Campingplatzwirt gab uns eine Pizza aus. Hier lernten wir Morten kennen, einen schwergewichtigen Herrn, der nach einem leichten Herzinfarkt sein Leben umkrempelte. Er hörte auf zu rauchen und startete, ebenso wie wir, eine Reise von Oslo nach Bergen. Mit Hightech Fahrrad, Hillebergzelt und Anhänger hauste er neben uns. Wir sprachen über Derrick, der in Norwegen lebte und hörten Zitate wie:" Harry fahr mal den Wagen vor". Kein Verständnis hatte er für den Musikgeschmack der Deutschen, die tatsächlich Wenke Myhres "Knallrotes Gummiboot" gut fanden, aber singen konnte er es trotzdem. Ein netter Kerl, ein geselliger Abend mit hilfreichen Infos für die Weiterfahrt.

Der Fahrradladen

Am darauf folgenden Tag fuhren wir nach Herad, ein kleiner Ort in der Nähe von Gol. Es ging noch ein weites Stück über die Schnellstraße am Kröderensee entlang. Leider gab es hier keine zielführende Alternative. Der Blick auf den See war zwar schön, aber die Route mit dem ganzen Verkehr schon recht unromantisch. Hier und da machten wir Rast, um einmal mehr den Reifen zu flicken. Manchmal gab es Rastplätze, die schön am Wasser lagen und hier genossen wir die Aussicht. Dies taten übrigens die Norweger auch, die mit Auto und Familien in Straßennähe picknickten. Derartiges Verhalten ist mir bis jetzt nur in Frankreich aufgefallen. Mir ist unbegreiflich, wie Menschen an einem Straßenrand sowas wie einen Familienausflug machen, wo es doch 500 Meter hinter jeder Abfahrt schöner und vor allem ruhiger ist. Man muss schon ein bestimmter Typ Mensch sein, um daran gefallen zu finden. Na ja, weiter gings Richtung Nesbyen, wo wir hofften, einen Fahrradladen zu finden, der Schläuche und Flickzeug anbot. Glücklicherweise konnten wir nach einiger Zeit auf kleineren Sträßchen und Schotterwegen fahren und mußten uns nicht mehr so auf den Verkehr konzentrieren. Wir kamen Richtung Skigebiet, die Wiesen nicht mehr ganz so saftig, die Berge immer schroffer. Es ging gemächlich bergauf. Manchmal sahen wir Wasserfälle, schöne Örtchen, manchmal fuhren wir an kleinen Industriegebieten vorbei. Keine Hektik, ruhiges Gleiten und das Erkunden des fremdländischen Lebens. In Nesbyen angekommen, fanden wir den erhofften Fahrradladen und deckten uns mit Pannenmaterial ein. Wir schauten uns das nette kleine Städchen noch etwas an, Geschäfte, Restaurants, ein Eisladen. In der örtlichen Touristeninformation schauten wir nach Fahrradkarten und erkundigten uns nach Ausweichrouten zur Schnellstraße, die uns richtungsmäßig noch einige Zeit und Strecke begleiten würde. Das Material, das zur Einsicht bereit lag, beschrieb die immer wiederkehrende Möglichkeit den Highway zu verlassen und ab vom Verkehrstrubel, das Land zu erkunden. Mit den gewonnenen Infos ging es weiter durch Nesbyen, später am Wald und dem Kroederen vorbei, der jetzt eher einen Fluss glich. Was für einen Unterschied das macht, wenn man fern ab von Straßenlärm fahren kann: trotz Anstrengung, so erholsam. Auf dem Campingplatz von Herad angekommen fing es an zu regnen. Nach obligatorischer Reifeninstandsetzung, kam noch die Reparatur des Gepäckträgers hinzu, fachmännisch mit herumliegenden Nägeln und Kabelbindern, hielt der Träger wieder bombenfest, so hofften wir zumindest. Zelt im Regen aufgebaut, Dusche, Essen im Campingimbiss, Bierchen, dann Heia. 

Kommt Regen eigentlich von oben?

Bis jetzt hatten wir durchweg Glück mit dem Wetter, kleinere Regenschauer wechselten sich mit großteils schönem, sonnigem Wetter ab. Ich habe in den Alpen schon manchmal sintflutartige Regenfälle erlebt, was ich aber an diesen Reisetag erleben mußte, war eine neue Regenerfahrung. Vom Campingplatz abgefahren, wollten wir heute in Geilo landen. Wir fuhren mit den gestrig gewonnenen Informationen ins raue Gelände. Grobsteinige, steile Wege führten raus aus dem Tal ins Gebirge. Keine Menschenseele, hohe Kiefern, wechselten sich mit Geröllfeldern ab. Super, das war der Norden, so wie er mir gefällt, wild und schroff. Die Einsamkeit und das Unberührte gaben uns neue Energie. Mit festem Tritt fuhren wir zügig immer höher und höher, neue Bilder taten sich auf. Die meiste Zeit sind wir durch Täler gefahren aber jetzt sahen wir das Land aus einer neuen, wunderschönen Perspektive. Wie im Rausch nahmen wir die Umwelt war. Plötzlich verdunkelten sich die Berge und eine unfassbare Wand aus Wassermassen tat sich vor uns auf. Aus dem Nichts fielen dicke Regentropfen von oben, links und rechts, der Boden wurde blitzartig zur Wasserstraße. Trotz Regenhose und Jacke fuhren wir wie geduscht immer höher, bis wir den Scheitelpunkt erreicht hatten. Unterstände gab es nicht, also ging es weiter. Die darauf folgende Abfahrt forderte unsere ganze Konzentration: Der Weg, der eher einem Bach glich und nicht erkennen ließ, ob sich Steine oder Schlaglöcher vor einem auftaten, gepaart mit Bremsen, die ihre Wirkung einbüßten, wurden zur Herausforderung. Voller Adrenalin schaukelten wir unsere Räder ins Tal. Stehend auf dem Rad, versuchten wir Unebenheiten und Hindernisse auszugleichen. Hier und da schlug einem der Lenker so entgegen, dass man Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren. Im Tal angekommen öffnete sich der Himmel und die Sonne kam raus. Dann konnten wir erstmal trockene Sachen anziehen und den obligatorischen Platten an Markus Rad flicken und erst mal zur Ruhe kommen. Was für ein Erlebnis!

Wir fuhren weiter auf einer Landstraße Richtung Torpo, an langen Felssteinmauern. Links war der Hallingdalselva, ein Fluss, der wild durch kleine Felsengen brauste und manchmal breit wie ein See ruhig dahin floss. An einer Tankstelle machten wir Pause, checkten die Räder und machten uns Gedanken über unsere Tagesroute. Weiter nach Geilo oder zum nächsten Zeltplatz, um sich von den Strapazen durch Wetter und Streckenprofil zu erholen. "Es sind nur noch 30 Kilometer, das sind 2 Stunden Fahrt", sagte Markus. "Ja, dann...". Auf die Räder und ab nach Geilo. Hinter der nächsten Rechtskurve, fing es an, kontinuierlich bergauf zu gehen. Voll gepackt im Sonneschein kamen wir auf eine Hochebene, waldig, felsig und staubig, Strommasten aus Holz, dünn besiedelt, urig. So stellte ich mir Canada vor. Einfache Holzhäuser, in den Einfährten große Pick Ups und bellende Hunde im Garten. Ich genoss dieses Ambiente sehr und die Pause wurde länger als geplant. Ich wollte hier nicht mehr weg. Mit dem vereinbarten Ziel vor Augen, radelten wir aber dann doch weiter nach Hagafoss. Es ging kilometerweit bergab. Dies war zwar sehr erholsam aber da ich wußte, das unsere Zielstadt auf 800 Meter Höhe lag, konnte ich mich bei dem Gedanken an den wieder zu erwartenden Anstieg, nicht völlig entspannen. Nachdem wir die um 1924 erbaute Holzkirche, Hol kyrkje, ein echter Hingucker, die wohl das Highlight dieses Ortes darstellte, hinter uns ließen, wurde unseren Beinen nochmal Alles abverlangt. Wie erwartet, es wurde steil. Elf Kilometer ging es nur bergauf. Wir benötigten nur die ersten beiden Gänge und mußten öfter aus dem Sattel steigen, um Schwung zu holen. Die Oberschenkel brannten und nach jeder Kurve, die Hoffnung den Scheitelpunkt erreicht zu haben. Schneeräumer, ausrangierte und noch aktive, säumten den Weg. Kleine Wochenendholzhäuschen lagen versprenkelt zwischen den Felsen. Es sah schön aus aber mein tiefster Wunsch war die Ankunft.

Endlich oben angekommen, begrüßte uns der Ustedalsfjörd. Wir waren überglücklich, genossen den Anblick und bekamen das Grinsen nicht mehr aus den Gesichtern. Die letzten Meter zum Campingplatz cruisten wir gemütlich und saugten den Moment ein. Angekommen freuten wir uns auf einen Saunagang, selbstgekochte Nudeln und Waschmaschine mit Trockenraum. Göttlich....Achso, aus 30 Kilometer wurden 40, aus 2 Stunden 4.

Wie im Himmel

Bei der Planung der Reise war unser Hauptziel, den Rallarvegen zu fahren. Der Weg ist ein ehemaliger Zubringer für die Arbeiter und deren Material, die ein Teilstück der Bahnlinie gebaut haben, die über die Hochebene der Hardangervidda führte. Seit 1974 ist dieser Weg Bestandteil der Nationalen Fahrradroute 4, die von Oslo nach Bergen führt. Dieser Schotterweg darf nur noch in Ausnahmen von Autos befahren werden und es gibt Teile der Strecke, die überhaupt nicht mehr mit dem PKW befahren werden können.

Ausgeschlafen, aber etwas geschlaucht von der gestrigen Tour, radelten wir Richtung Innenstadt von Geilo. In der Touristeninformation schauten wir uns auf einem 3D-Modell die kommende Strecke an. Die körperliche Müdigkeit wich der großen Vorfreude, auf die neuen Eindrücke und Erlebnisse, die wir in den nächsten zwei Tagen machen sollten. Geilo ist ein nettes Städtchen. Im Winter schwillt die Bevölkerung von 3000 auf 9000 Menschen an, da die Stadt in einem beliebten Skigebiet liegt. Ein paar Snacks gekauft und dann ging es stetig bergauf nach Haugastöl. Am Stodlefjörd vorbei, wurde es immer bergiger und felsiger. Die Vegetation immer sporadischer, typische Gebirgspflanzen, die sich auf das harte Klima eingestellt hatten. Haugastöl ist das Tor zum Rallarvegen. Im Haugastöl 100MOH Hotel, konnte man geeignete Räder für die Tour mieten, essen und sich für die Fahrt mit dem Notwendigsten einrichten. Hier machten wir eine kleine Pause, stärkten uns und dann ging es los. Schon nach hundert Metern Rallarvegen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Die bisherige Fahrt war schon von wunderschönen Eindrücken geprägt, aber das toppte alles. Nach fünfhundert Metern entschieden wir, getrennt zum Zwischenziel nach Finse zu fahren. Jeder von uns meinte, ein anderes Motiv fotografieren zu wollen. So war an ein Fortkommen nicht zu denken. Es ging immer weiter hoch, die Landschaft rauer, die Aussicht phantastischer.

Menschenleer, das Wasser plätscherte, der Wind blies, die Sonne erstrahlte die Hochebene. Die Begeisterung brach nicht ab. Vereinzelte Holzhäuser waren wie bunte Farbtupfer auf einen sonst eher grauen Hintergrund gemalt. Die Bergspitzen schneebedeckt, der Himmel blau. Wie im Rausch nahm ich die Umwelt war. Der Schotterweg war gut zu fahren. Vereinzelt grasten Schafe das spärliche Grün. Unbeschreibliche Eindrücke, "Wie im Himmel". Mein Gedanke war, die Tour sollte nie mehr aufhören. Der Wind wurde stärker, dunkle Wolken zogen auf. Fester trat ich in die Pedale um trocken Finse zu erreichen. Der kleine Ort, umringt von Bergen und Gletscher, hatte einen Bahnhof, ein Hotel und eine Unterkunft vom norwegischen Wanderverein, in der wir übernachteten. Markus hatte dank ausgedehnter Fotosafari und einer Radpanne, nicht das Glück, trocken in unsere Unterkunft zu gelangen. Nachdem wir geduscht und gegessen hatten, saßen wir vor dem Panoramafenster mit Blick auf den Hardangerjokulen, den Gletscher, und schwärmten uns gegenseitig unsere Eindrücke vor, die natürlich mit jedem Glas Bier phantastischer wurden. Irgendwann waren wir uns sicher, auch Trolle gesehen zu haben. Die soll es ja wirklich und ganz in echt hier in Norwegen geben. Am nächsten Morgen waren wir uns da nicht mehr ganz so sicher und so waren die Trolle wieder da, wo sie hin gehören, in der Phantasiewelt. Ein letzter Blick aus unserem Zimmerfenster, standardmäßige Norwegenfahne, mit dem Hardangerjokulen im Hintergrund, Sonne, blauer Himmel, toll. Gefrühstückt und weiter nach Myrdal. Es ging noch eine ganze Zeit bergauf, bis wir den Scheitelpunkt der Tour mit 1343 Meter Höhe erreicht hatten. Der Weg wurde komplizierter zu fahren. Zum Teil sehr geröllige Oberfläche und sehr steil. Wir mussten die Räder durch Schneefelder schieben, das war gar nicht so leicht, da meine Low Rider Taschen immer als Schneepflug dienten. So musste ich des öfteren mit angehobenen Vorderrad, durch den Schnee waten, das wurde ganz schön anstrengend. Eisschollen schwammen in den Bergseen, wie kleine Eisberge, tosende Wasserfälle, die ins Tal fielen, steile Abhänge, die mit Vorsicht zu befahren waren. Je mehr wir uns Myrdal näherten, desto reichhaltiger wurde der Pflanzenbewuchs. Das Grau der Felsen wich. Weitere Wasserfälle tauchten in grün umrandete Seen ein. Vom Gletscher, den schneebedeckten Bergen, den Schneefeldern, dem Eis auf dem See, war innerhalb kürzester Zeit nichts mehr zu spüren. Plötzlich war da der Hochsommer mit drückender Hitze, wo eben noch der Winter war. Es ging nur noch bergab, die Hände kontinuierlich an den Bremsen, viel Wald, noch immer steil. Am Myrdaler Bahnhof angekommen, Pause. Leider wurde uns erst 10 Minuten vor Abfahrt des erwarteten Zuges klar, dass der Ort über zwei Bahnhöfe verfügt. Also in Windeseile zum Bahnhof Nr. 2, wild fluchend mussten wir einen unmöglich steilen Berg die Räder hoch schieben, schweißgebadet kamen wir aber pünktlich an, um eine 5minütige Reise durch einen Tunnel zur anderen Talseite nach Upsete zu machen. Aus dem kleinen Bahnhof raus und weiter bergab, Richtung Reimegrend. In diesem kleinen Ort sollte laut Karte eine Jugendherberge sein, war aber nicht. Durch waldige Gegend fuhren wir, Wasserfälle begleiteten uns, ruhig und schön, aber wir waren auch kaputt. Wir suchten Kilometer lang nach einer Unterkunft, Hütte, Pension oder Terrasse, egal, wir waren müde. Der Boden im Wald und auf den Wiesen klitschnass, das Wasser lief aus tausend Quellen die Hänge runter. (Foto: Zelten ist in Norwegen gut möglich, Foto: Alexander Hilgers) Nach elend langer Suche hatten wir, komischerweise am Fluss ein trockenes Fleckchen Wiese gefunden, Zelt aufgebaut, Nudeln gekocht und völlig fertig ins Zelt.

Ende einer wunderschönen Reise

Wir fuhren nach Voss. Die Müdigkeit hatten wir nicht mehr aus den Beinen bekommen, träge und steif fuhren wir, wie verrostete Maschinen in die Stadt. An einer Tankstelle pausierten wir und hängten Zelt und Schlafsack zum trocknen über ein Geländer. Wir hätten eigentlich einen Tag Pause gebraucht. Wir beschlossen, das letzte Stück nach Bergen mit dem Zug zufahren, da wir in Voss, keiner sonderlich interessanten Stadt, nicht bleiben wollten.

In Bergen angekommen, fuhren wir zum zuvor gebuchten Hostel und richteten uns ein. Wir hatten zwei Übernachtungen und dadurch Zeit, diese schöne alte Stadt mit ihrem jugendlichem Flair zu erkunden. Die zweitgrößte Stadt Norwegens ist bei Studenten sehr beliebt. Museen, die wir zum Teil besuchten, ein aufregendes Nachtleben, Kultur und Ausflugsziele- Herausheben mag ich den Ulriken, ein 643 Meter hoher Berg, den wir leider nur schemenhaft wahrgenommen hatten, da bei der Besteigung, eine Nebelwand uns nur ca.10 Meter weit hatte sehen lassen. Regen war Programm in der regenreichsten Stadt Europas. Mir gefiel sie trotzdem. Im Hostel lernten wir viele nette Menschen kennen, es herrschte ein angenehmes gemütliches Klima.

Nun ging es mit der Bahn zurück nach Oslo. Die ganze Fahrt über erkannten wir Orte und Stellen wieder, an denen wir mit dem Rad vorbei gefahren sind. Auf der ganzen Tour war die Bahnlinie Oslo-Bergen unser Begleiter. Im Schnelldurchlauf konnten wir so die Reise Revue passieren lassen. Eine Übernachtung in Oslo gab uns nochmal Zeit für diese Stadt. Markus besuchte noch das Edvard Munch Museum und ich ließ mich einfach treiben. Eine schöne Stadt.

Am Tag der Abreise, fuhren wir zum Hafen, dies konnten wir gemütlich tuen, da wir erst gegen 14.00 Uhr an Bord sein mußten. Noch ein bisschen Sightseeing und dann ging es zurück, über Kiel nach Wegberg.

Auf Wiedersehen Norwegen, es war uns ein Vergnügen

Fazit:

Markus und ich waren uns einig, diese Tour könnte man durchaus nochmal bestreiten und, dass Norwegen als Reiseziel ein absolutes Traumland ist. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, vielleicht würden wir nicht so ein Resümee ziehen, wenn es nur geregnet hätte und kalt gewesen wäre. Aber so werden wir in Zukunft weitere Routen in Norwegen anpeilen. Die Menschen sind hilfsbereit und interessiert. Die Beschilderung für Radfahrer eher bescheiden, hier ist ein Navi sinnvoll. Für die Fahrt des Rallarvegen ist ein stabiles Rad absolut notwendig, mit einem Randonneur oder einem normale 28" Rad wird man Probleme bekommen, diesen Weg unbeschadet zu fahren. Norwegen ist teuer, Alkohol, Zigaretten um ein Vielfaches.

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Ankommen in Norwegen

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Morten

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Der Weg, der eher einem Bach

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1924 erbaute Holzkirche, Hol kyrkje

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Seit 1974 ist dieser Weg Bestandteil der Nationalen Fahrradroute 4

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Es ging immer weiter hoch, die Landschaft rauer, die Aussicht phantastischer.

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Panoramafenster mit Blick auf den Hardangerjokulen, den Gletscher

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Es ging nur noch bergab, die Hände kontinuierlich an den Bremsen

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Ende einer wunderschönen Reise

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

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  • Wo kann ich mein Fahrrad codieren lassen?

    Hier im Kreis Heinsberg gibt es keine Codiermöglichkeit.
    Aber an der Fahrradstation in Mönchengladbach am Hauptbahnhof, können Sie codieren lassen.
     

    https://radstation-moenchengladbach.de/startseite
     

    Weitere Möglichkeiten finden Sie hier

  • Wie kann ich mich zum Newsletter des ADFC Heinsberg anmelden?

    Der ADFC Heinsberg bietet wieder einen Newsletter an. Melden sie sich gerne an um über alles zum Thema Radverkehr und Radfahren in und rund um Heinsberg zu erfahren.

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