Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Heinsberg e. V.

Umlaufsperren: Schutz oder Hindernis?

Schützen Umlaufsperren, auch gerne „Drängelgitter“ genannt, die Radfahrer oder werden sie zur Erschwernis bzw. gar zum unüberwindlichen Hindernis?

Umlaufsperren
Umlaufsperren © ADFC

Es geschieht immer wieder, auch hier im Kreis Heinsberg, dass wir Radelnde plötzlich vor einer sogenannten Umlaufsperre stehen.
Für die Aufstellung solcher Umlaufsperren werden folgende Gründe genannt:

  • Hinter der Sperre befindet sich eine Straße, die den Radweg quert. Es soll vermieden werden, dass es zu Unfällen zwischen motorisiertem Individualverkehr (MIV) und Radfahrern kommt; die Radfahrer sollen möglichst dazu gebracht werden vom Fahrrad abzusteigen.
  • Alternativ zum Poller soll die Umlaufsperre ein Befahren des Weges durch den MIV verhindern. Hier wird in der Regel die Möglichkeit hervorgehoben, dass durch die Aufstellung einem Passieren mit Motorrollern oder Kleinkrafträdern entgegengewirkt werden soll.


Es stellt sich die Frage, wie so eine Sperre zu gestalten ist. Dazu sagt die ERA (Empfehlung für Radverkehrsanlagen):
„Kann auf Umlaufsperren auf Radwegen nicht verzichtet werden, ist innerorts eine Einfahrbreite von min. 1,30 m notwendig; außerorts min. 1,15 m. Umlaufsperren dürfen sich nicht überlappen, müssen rot-weiß gestreift und beleuchtet sein. Zwischen Umlaufsperren ist ein Abstand von min. 1,50 m einzuhalten.“

In der Realität sieht das allzu häufig anders aus. So überlappen sich die hintereinander angebrachten Sperren und schaffen durch den vorgeschriebenen Abstand zueinander weitere Probleme. Im Bild (Heinsberg, Lago Laprello) sieht man, dass im Anhängerbetrieb keine Möglichkeit besteht das Gespann hindurch zu schieben. Fahrrad und Anhänger müssen entkoppelt und dann jeweils abgestellt und durchgeschoben/ herumgehoben werden Bei entsprechender Beladung  eine kraftraubende Anstrengung! Ein Einspurfahrrad passt möglicherweise durch Umheben des Hinterrads hindurch, ein Zweispurfahrrad schon nicht mehr. Die gilt auch für Sitz- und Liege-Dreiräder wie auch für Lastenräder. Wenn nur die Möglichkeit bleibt sich einen anderen Weg zu suchen, sind Unmut und Ärger programmiert.. 

Wir reden viel von Inklusion, aber auch diese endet abrupt an der Umlaufsperre. Unsere Freunde aus Krefeld/ Kreis Viersen haben dazu 2019 getestet, wie das klappt oder besser gesagt nicht klappt und ihren Bericht in der Rad am Niederrhein veröffentlicht.
Der Artikel dazu findet sich auf den Seiten 36 und 37.
Häufig erkennt man die Sperren im Dunkeln sehr schlecht. Es sollte auch eine farbliche Kennung vor der Sperre auf dem Boden aufgebracht sein, was aber eher die Ausnahme ist.

https://heinsberg.adfc.de/neuigkeit/umlaufsperren-schutz-oder-hindernis

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