Kidical Mass 2024: Für kinder- und fahrradfreundliche Städte
Vom 20. April bis 5. Mai 2024 brachte das Aktionsbündnis Kidical Mass weltweit hunderttausende Kinder und Familien auf die Straße. In vielen Orten in ganz Deutschland fanden Fahrraddemos für kinder- und fahrradfreundliche Orte statt.
Die Botschaft: „Straßen sind für alle da!“.
Auch die Stadt Erkelenz war mit über 120 Teilnehmenden zum dritten Mal dabei. Organisiert und veranstaltet wurde diese vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Heinsberg mit Unterstützung des Verkehrsclub Deutschlands (VCD) Heinsberg - Mönchengladbach – Viersen e.V. und dem Deutschen Kinderschutzbund Ortsverband Erkelenz e.V.
Im Fokus: Schutzbedürftigkeit der Kinder
„Platz da für die nächste Generation!“, lautete das Motto mit der Prämisse, dass kinderfreundliche Städte allen Menschen guttun. Der ADFC betonte: Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß in Erkelenz bewegen können. Wir brauchen Rad- und Gehwege, für die man nicht mutig sein muss.
Die Initiatoren möchten mit ihrer Aktion für eine nachhaltige Mobilität begeistern und Veränderungen bewirken. Hierzu wünschen sie sich kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen, sondern im gesamten Stadtgebiet.
Das umfasst zum Beispiel:
- Geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen sowie geschützte Kreuzungen (nach niederländischem Vorbild)
- Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
- Schulstraßen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote)
Mark Meenenga, Vorsitzender des ADFC Heinsberg, meint dazu:
„Die Politik hat den Menschen in Erkelenz eine fahrradfreundliche Stadt versprochen, zu sehen ist davon aber noch wenig. Leidtragende sind vor allem die Kinder – ihre Schul- und Alltagswege sind weiterhin meist ungeeignet zum sorgenfreien Radfahren. Ich wünsche mir im Namen aller Kinder, dass ihr Bedürfnis nach selbständiger Bewegung und sicheren Wegen endlich ernst genommen wird. Wir brauchen mehr Schul- und Spielstraßen ohne Durchgangsverkehr und mehr Tempo 30 in der Stadt.“
Um die Verkehrssicherheit der Kinder zu verbessern, fordert der ADFC die Einrichtung von temporären Schulstraßen im Nahbereich von Grundschulen zur Bring- und Abholzeit. Schulstraßen sind ein wichtiger Baustein für sichere Schulwege. Sie laden Kinder ein, selbstständig und sicher zur Schule zu gehen oder zu radeln. Hierzu wurde unter schulstrasse.adfc-hs.de eine Online-Petition gestartet. Der ADFC bittet um rege Teilnahme.
Der ADFC ist optimistisch, dass die Stadt Erkelenz weiter an der Verkehrssicherheit der Rad- und Schulwege arbeiten und dieses wichtige Thema im Auge behalten wird.