Pressemitteilung: Fahrradklimatest 2023

Kommunen im Kreis Heinsberg mit mäßigen bis schlechte Noten / Nachholbedarf bei Oberflächenbeschaffenheit und Winterdienst der (Rad)wege

Fahrradklimatest
Fahrradklimatest 2022 © ADFC

Ins Ranking haben es geschafft:

Erkelenz, Geilenkirchen, Heinsberg, Hückelhoven, Übach-Palenberg, Wassenberg und Wegberg

Beim heute im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC-Fahrradklima-Test 2022 schafften es sieben Kommunen im Kreis Heinsberg maximal ins Mittelfeld der fahrradfreundlichsten Städte in ihrer Größe. Erfreulich ist, dass in Erkelenz die jüngsten Bemühungen für den Radverkehr mit einem großen Sprung nach oben belohnt wurden.

Insgesamt fordert der ADFC Kreis Heinsberg in allen Kommunen den beschleunigten Ausbau des Radwegenetzes mit Mitteln des Bundes.

Der Kreis Heinsberg mit seinen Kommunen liegt bundesweit auf Plätzen zwischen 93 (Erkelenz) und 397 (Übach-Palenberg) in der Kategorie der Städte zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern, im Landesvergleich zwischen 31 (Erkelenz) und 116 (Übach-Palenberg).

Heinsberg und Geilenkirchen haben sich im Ranking seit den letzten FKT20 leicht verbessert.

Im Folgenden die Kommunen in der Einzelbetrachtung:

Erkelenz:

Gesamtnote: 3,7 Platzierung: 93 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 31 von 125 auf der Landesebene.
153 Erkelenzer haben im Herbst letzten Jahres an der bundesweiten   Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Erkelenzer Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der Fahrradmitnahme im ÖPNV, der Falschparker-Kontrollen auf Radwegen, Ampelschaltungen für Radfahrer, der Breite der (Rad)wege, Führung an Baustellen  und der Oberfläche der Wege und dem Angebot an öffentlichen Fahrrädern.

Lichtblicke gab es bei der Wegweisung, der schnellen Erreichbarkeit des Stadtzentrums und der Zahl der geöffneten Einbahnstraßen.

Insgesamt verzeichnet Erkelenzim Vergleich zu den letzten Befragungen leider einen Stillstand.

Geilenkirchen:

Gesamtnote: 4,22 Platzierung: 345 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 101 von 125 auf der Landesebene.

62 Geilenkirchener haben Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Geilenkirchener Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit dem Stellwert des Radfahrers, der Fahrradförderung in der letzten Zeit, Reinigung der Radwege, Ampelschaltungen für Radfahrer, das Radfahren im Mischverkehr, Breite der Radwege, die Führung an Baustellen, und das Angebot öffentlicher Fahrräder . Lichtblicke gab es bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums, und der Wegweisung. Im Vergleich zu 2020 hat sich das Geilenkirchener Fahrradklima leicht verbessert.

Heinsberg:

Gesamtnote: 4,14, 295 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 86 von 125 auf der Landesebene.

111 Heinsberg nahmen an der Befragung teil. Unzufrieden sind Heinsberger Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit dem Komfort beim Radfahren, mit der Oberfläche der (Rad)Wege, Führungen an Baustellen für die Radfahrerinnen und Radfahrer, der Falschparker Kontrolle auf Radwegen und dem Angebot an öffentlichen Fahrrädern. Lichtblicke sind in Heinsberg die Öffnung der Einbahnstraßen in Gegenrichtung, das generationenübergreifende Radfahren und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums. Im Vergleich zu 2020 verzeichnet Heinsberg eine leichte Verbesserung.

In die Betrachtung eingehen konnten (geplante) Maßnahmen aus dem Radwegekonzept von 2022 noch nicht, da diese Maßnahmen erst künftig durchgeführt werden.

Hückelhoven:

Gesamtnote: 4,25 Platzierung: 356 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 106 von 125 auf der Landesebene.

92 Hückelhovener nahmen an der Befragung teil: Unzufriedenheit herrscht in Hückelhoven besonders in Bezug auf die Oberfläche der (Rad)Wege, der Falschparker Kontrollen auf Radwegen, die Führung an Baustellen für Radfahrerinnen und Radfahrer,  die Reinigung der (Rad)wege, die Werbung fürs Fahrrad und das fehlende Angebot öffentlicher Fahrräder. Lichtblicke sind hingegen die in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen, das zügige Radfahren und die Wegweisung für Radfahrer.

Im Vergleich zu 2020 verzeichnet Hückelhoven keine Veränderung für die Radfahrerinnen und Radfahrer.

Übach-Palenberg

Gesamtnote: 4,35, Platzierung: 397 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 116 von 125 auf der Landesebene.

54 Übach-Palenberger an der Befragung teil, das sind etwas mehr als beim letzten mal. Besonders unzufrieden sind die Übach-Palenberger mit der Ampelschaltung der Radfahrer, der Reinigung und dem Zustand der (Rad)Wege, der fehlenden Werbung fürs Fahrrad, der Fahrradmitnahme im         ÖPNV und der mangelhaften Falschparker-Kontrolle auf (Rad)Wegen. Befriedigend fiel hingegen auf, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, das zügige Radfahren und die Wegweisung für Radfahrer. Auch Übach-Palenberg verzeichnet keine Veränderung für Radfahrerinnen und Radfahrer seit dem Letzen Ranking.

Wassenberg

Gesamtnote: 3,88, Platzierung: 227 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 37 von 125 auf der Landesebene.

56 Wassenberger nahmen an der Befragung teil. Besonders unzufrieden sind die Wassenberger mit der Ampelschaltung der Radfahrer, der Reinigung und dem Zustand der (Rad)Wege, der Fahrradmitnahme im         ÖPNV und der mangelhaften Falschparker-Kontrolle auf (Rad)Wegen. Befriedigend fiel hingegen auf, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, das zügige Radfahren und die Wegweisung für Radfahrer. Auch Wassenberg hat es 2022 erstmalig ins Ranking des Fahrradklimatests geschafft.

Wegberg

Gesamtnote: 3,97 Platzierung: 216 von 447 gewerteten Kommunen auf der Bundesebene und 63 von 125 auf der Landesebene.

Für den Kreis Heinsberg hat Wegberg mit 99 Teilnehmern an der Befragung teilgenommen. Die relativ hohe Beteiligung ist auch ein Hinweis darauf, welchen Stellenwert das Radfahren in Wegberg hat. Unzufrieden sind Wegberger mit der Beschaffenheit und dem Winterdienst von (Rad)Wegen, die Falschparkkontrollen auf Radwegen sowie des fehlenden Angebots öffentlicher Fahrräder. Positiv, Schulnoten im Zweier-Bereich, gibt es für die Möglichkeit zügig zu radeln, der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und der guten Wegweisung.

Wir weisen darauf hin, dass es in Wegberg zu einer Verzögerung der an sich im Oktober 2022 von der Westverkehr aufgestellten West-Bike-Mietfahrrädern, so dass in Wegberg die Aufstellung erst nach Abschluss der Befragung stattfand.

Des Weiteren ist anzumerken, dass der ADFC KV Heinsberg in Zusammenarbeit mit Klimatisch Wegberg e.V. einen Mapathon durchführt, um die Stadt Wegberg dabei zu unterstützen, das von den Bürgern gewünschte Fahrradkonzept aufzubereiten.

In diesem Zusammenhang weisen wir auf die geplante Abschlussdiskussion in der Wegberber Mühle am 24. Mai hin.

Rekord: Rund 245.000 Teilnahmen, 1.114 Städte in der Wertung

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Rund 245.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 16 Prozent ADFC-Mitglieder. 1.114 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie viel die eigene Kommune für die Fahrradförderung tut. 5 Zusatzfragen drehten sich dieses Mal um das Radfahren im ländlichen Raum. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern. 

Über den ADFC NRW

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. NRW (ADFC) ist mit über 50.000 Mitgliedern der größte Landesverband des ADFC in Deutschland. Der ADFC ist die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC im Kreis Hensberg setzt sich insbesondere für die Entwicklung von Fahrradzielnetzen, den guten Zustand von Radverkehrsanlagen und der Förderung des Fahrradanteils auf mindestens 25% im Modalsplit ein. Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2022 finden Sie auf www.fahrradklima-test.adfc.de. Die digitale Pressemappe gibt es auf www.adfc.de/presse oder beim NRW-Landesverband unter www.adfc-nrw.de/presse

Kontakt

Mark Meenenga
1. Vorsitzender
Hochstadenstraße 118
41189 Mönchengladbach

Mark.Meenenga [at] adfc-hs.de

Hartmut Schiszler
Schriftführer/ Ansprechpartner Pressearbeit
Kirchstraße 19
52525 Heinsberg

Hartmut.Schiszler [at] adfc-hs.de

http://heinsberg.adfc.de

https://heinsberg.adfc.de/artikel/pressemitteilung-fahrradklimatest-2023

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

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  • Wo kann ich mein Fahrrad codieren lassen?

    Hier im Kreis Heinsberg gibt es keine Codiermöglichkeit.
    Aber an der Fahrradstation in Mönchengladbach am Hauptbahnhof, können Sie codieren lassen.
     

    https://radstation-moenchengladbach.de/startseite
     

    Weitere Möglichkeiten finden Sie hier

  • Wie kann ich mich zum Newsletter des ADFC Heinsberg anmelden?

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